Moratti erhält Restwasser-Aufbereitung von bluwatec

Moratti und Söhne AG in Gstaad recyclen ihr Betonwaschwasser nun mustergültig mit bluwatec und entlasten damit die Gewässer. Auf dass die Natur erhalten bleibt. Die zukunftsweisende Technologie wird auch andernorts Schule machen.

Die Moratti & Söhne AG ist ein mittelständisches Hoch- und Tiefbauunternehmen mit Hauptsitz in Gstaad und Werkhof in Saanen. Das Unternehmen beschäftigt im Sommer 100 Mitarbeiter und wird von Max Moratti und den beiden Neffen Mario und Bruno Moratti geführt.

Baumeister mit eigenem Beton

In der Alpenregion ist das Bauen nach wie vor saisonal und wetterabhängig. Zahlreiche treue und langjährige Mitarbeiter beginnen mit ihrer Arbeit im Frühling und beenden ihre Tätigkeit in der Regel im November. Moratti verfügt auf dem Werkhofareal über ein eigenes Betonwerk und führt den produzierten Beton mehrheitlich mit eigenen Mischerfahrzeugen auf seine diversen Baustellen im Saanenland.

Restwasser vom Beton macht Probleme

Das in der Betonproduktion anfallende Betonrestwasser und die Betonabfälle stellten auf dem räumlich eingeschränkten Areal in der Nähe des Flugplatzes Saanen und unweit eines Fliessgewässers mehr und mehr ein ernsthaftes Problem dar. Der Aufwand um das Restwassers, den Schlamm und die hart gewordenen Betonrückstände zu entsorgen, war beträchtlich. Zudem stellt auch die Gefährdung der Umwelt durch abfliessendes Restwasser ein erhebliches Problem dar.

Das Anforderungsprofil

Die Morattis suchten nach einer geeigneten Lösung. Ihre Anforderungen ab eine Betonrestwasseraufbereitung:
– Klären des Betonrestwassers zum Wiederverwenden im Betonwerk und zum Waschen der Fahrmischer.
– Rückgewinnen von Sand und Kies aus Spritzwasser und Restbeton.
– Aufbereiten des Wasch und Spülwassers aus der Betonproduktion (Mischerreinigung).
– Aufbereiten des Restwassers aus der Fahrmischerreinigung (zwei Waschplätze).
– Möglichst kompakter Anlagenaufbau, da prekäre Platzverhältnisse.
– Vollautomatischer Anlagenbetrieb mit möglichst kleinem Betreuungsaufwand.

Komplexe Prozesse auf engstem Raum

Nach einer ersten Kontaktaufnahme mit unserem Systemlieferanten Fraccaroli & Balzan wurde zusammen mit Bluwatec schrittweise ein geeignetes Konzept ausgearbeitet. Dieses umfasste letztendlich die folgenden Anlagenteile:
– Zwei Waschplätze mit Aufnahme des Restwassers aus der Mischfahrzeugreinigung.
– Grobabtrennung des Kies und Sandanteils im Beton durch eine Austragsschnecke mit integrierter Materialspülung.
– Zuführen des aus der Reinigung des Betonwerks anfallenden Restwassers zur Kläranlage mittels Tauchpumpe.

Das Restwasser aus der Betonproduktion wird ab einem Sammelschacht über eine unterirdische Leitung in die 35 m entfernte Austragsschnecke gepumpt.
– Klärung des Betonrestwassers über einen Klärturm und Abgabe des sauberen Wassers in ein Prozesswasserbecken.
– Aufbereitung des entstandenen Schlamms durch Auspressen in einer Kammerfilterpresse.
– Einrichtung für die Wiederverwendung des geklärten Restwassers zur Fahrmischerreinigung.
– Zurückpumpen des geklärten Wassers ab Prozesswasserbecken in den Prozesswassertank des Betonwerks.

Genaue Planung – kurze Bauzeit

Im März 2011 konnte Moratti & Söhne mit den Fundamentarbeiten beginnen. Innert vier Wochen wurde die Grube für die Austragsschnecke, die Bodenplatte der Anlage und das Prozesswasserbecken betoniert. Gleichzeitig wurde im Betonwerk ein neuer Sammelschacht eingebaut und die unterirdischen, frostsicheren Leitungen zwischen Betonwerk und Kläranlage gelegt.

Klaus Eberhard ist begeistert

Die Kläranlage wurde anschliessend durch die Techniker von Fraccaroli & Balzan montiert und konnte Ende April 2011 in Betrieb genommen werden. Klaus Eberhard, der Anlagenwart von Moratti, hat die Anlage von der ersten Minute an voll akzeptiert und den Bau mit grossem Interesse und Engagement begleitet. Jetzt freut er sich auf seine Anlage.

Problem gelöst

Die Betonrestwasseraufbereitung mit Kläranlagen von Fraccaroli & Balzan ist ein durchgängiger und zu Ende gedachter Aufbereitungsprozess. Das Restwasser wird zur Wiederverwendung geklärt und der Restbeton soweit wie möglich zurückgewonnen. Einzig die gepressten Feinanteile aus dem Schlamm müssen als harte Kuchen der Deponie zugeführt werden. Den speziellen Eigenschaften des Restwassers wird in der Kläranlage Rechnung getragen. So wird durch gezielte Spül- und Waschprozesse verhindert, dass der Zement im Restwasser aushärten kann. Die Kammerfilterpresse verfügt über eine vollautomatische Waschanlage, deren Einsatz der Kunde selber programmieren kann. Die unterirdischen Leitungen werden nach jedem Pumpvorgang rückgespült, um einen Absetzprozess in den Rohren zu verhindern. Mit der neuen Klär- und Schlammaufbereitungsanlage von Fraccaroli & Balzan ist das Problem der Betonrestwasseraufbereitung nun gelöst.

Die Bluwatec hat diese Anlage als Generalunternehmer und Vertretung von Fraccaroli & Balzan in der Schweiz in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden und Unterlieferanten aus der Region erstellt. Die Anlage von Moratti kann durch interessierte Firmen mit Betonproduktion und Restwasseraufbereitung besichtigt werden.

Facts & Figures

  • Klärturm mit Klärwerk, Ø 2,3 Meter, 50 m3 Volumen, für die Aufnahme des Restwassers
  • Schlammtransfer zur Kammerfilterpresse über Zentrifugalpumpe
  • Kammerfilterpresse mit fünf Platten, Grösse 400x400mm, mit automatischer Filtertuchwascheinrichtung
  • Automatische Flockungsmittelmischstation
  • Austragsschnecke, Länge 8m, für das Zurückgewinnen von Kies- und Sandanteilen
  • Steuerschrank mit SPS Siemens S7 und Spezialsoftware für die Restwasseraufbereitung
  • Tauchpumpe und Rührwerk im Sammelschacht Betonwerk
  • Tauchpumpen für das Prozesswasser.